Radon: Urkraft in 300 Jahre altem Wasser

Radon: Urkraft in 300 Jahre altem Wasser

 

Wir befinden uns ungefähr – im 17. Jahrhundert nach Christi Geburt. In Frankreich bahnt sich unter der absoluten Herrschaft Ludwig XIV., des „Sonnenkönigs“, die französische Revolution an. In Deutschland ist soeben der 30-jährige Krieg zu Ende gegangen. Und in Gastein regnet es. Was so lapidar klingt, ist in Wahrheit ein phantastisches Ereignis. Denn der Regen, der damals fiel, steht uns heute als Heilmittel zur Verfügung.

Drei Jahrhunderte benötigt das Regenwasser um 2000 Meter in das Erdinnere abzusickern. Dort erwärmt es sich, steigt auf, um auf 1000 Meter Seehöhe wieder aus dem Berg zu quellen.

Was vor mehr als 300 Jahren als gewöhnliches Regenwasser in die Tiefen der Tauern sickerte, steigt heute als heilendes Wasser an die Oberfläche. Täglich quellen fünf Millionen Liter frisches Thermalwasser hervor. Im Laufe der Jahrhunderte mit natürlichem Radon angereichert wirkt dieses Wasser besonders vitalisierend auf die Zellen im menschlichen Körper. Radon – ein Geschenk der Gasteiner Berge – heute medizinisch exakt nutzbar gemacht.

 

Seine besondere Heilkraft verdankt dieses Wasser einem Edelgas, das tief unten im uran- und mineralhältigen Gestein durch Zerfall von Radium ständig neu entsteht: Radon.

Was aber ist Radon, und wie wirkt diese radioaktive Substanz? Radon ist ein Edelgas. Es entweicht aus dem Wasser wie das Kohlendioxyd aus der Limonade und findet sich deshalb überall in der Luft. So gelangt dieses Gas durch die Atmung in den Körper. Dort tut es seine heilende Wirkung, ehe es nach ungefähr drei Stunden wieder vollständig abgebaut ist.

  1. Vor 300 Jahren fällt Regen
  2. Sichert ins Erdinnere
  3. Nimmt Spurenelemente auf, darunter Radium
  4. Erhitzte sich. In Sinter bleibt Radium zurück
  5. Wasserdampf steigt auf, nimmt Radon mit
  6. 45°C heißes Thermalwasser entspringt 17 Quellen

 

Auf die Dosis kommt es an

Entscheidend ist die Dosis im Thermalwasser und Heilstollen ist extrem niedrig. Nur dieses bringt eine positive Wirkung auf den menschlichen Organismus

Radon wirkt auf die Zellen

In jedem Zellkern ist unsere gesamte Erbinformation gespeichert, die DNS. Durch schädigende Einflüsse kann es nun passieren, dass die eine oder andere Information verändert wird. In unserem Organismus läuft dann irgend etwas falsch. Er „funktioniert“ nicht mehr reibungslos. Wir haben entweder Probleme mit dem Stoffwechsel, mit dem Kreislauf, den Geldenken oder ähnlichem. Damit solche „Sabotageakte“ an unsere Zellstruktur keinen zu großen Schaden anrichten können, hat Mutter Natur auch gleich ein „Reparatursystem“ eingebaut.

Durch die Einwirkung von Radon wird dieses „Reparatursystem“ unserer Zellen angeregt, stimuliert. Es wird leistungsfähiger und erfüllt seine Aufgabe, Schäden zu reparieren, wesentlich besser. Ein intaktes Reparatursystem stellt aber zugleich ein intaktes Abwehrsystem dar. Die Revitalisierung der Zellen kommt so nicht nur Kranken, sondern auch Gesunden zugute.

Gesunde Muskeln und Nervenzellen

DNS: Die kleinste Erbeinheit im Körper (Eiweißkette)

 

Auch Wärme ist ein entscheidender Bestandteil der Gasteiner Kur. Das Thermalwasser heizt den Körper auf und dieser versucht natürlich, diesen Wärmeüberschuss loszuwerden. Die Leistung des Herzens und der Kreislauf werden positiv beeinflusst.

Die Blutgefäße erweitern sich stark durch die Wärmewirkung. Das bedeutet verstärkte Durchblutung des gesamten Organismus. Gerade die Gelenke danken eine solche Behandlung, werden sie doch im „Normalbetrieb“ eher bescheiden durchblutet.

Radon und Wärme sind jedoch nicht die einzigen Faktoren, um den Organismus einmal so richtig durch und durch mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Verstärkt werden die Heilerfolge durch das Badgasteiner „Reizklima“. Je höher man nämlich steigt, desto mehr nimmt der Luftdruck ab. Mit seinen 1000 Metern Seehöhe hat die Nationalpark Gemeinde Bad Gastein genau die richtige Höhe. Die Verringerung des Luftdrucks ist minimal, wir spüren sie nicht. Auch die Sättigung unseres Blutes mit Sauerstoff ist fast noch die gleiche wie auf Meeresniveau. Trotzdem reagiert unser Organismus bereits auf die geänderten Bedingungen, er passt sich der Höhe an. Es werden mehr rote Blutkörperchen produziert und es wird die Fähigkeit, Sauerstoff an das Gewebe abzugeben, gesteigert.

Was sich sonst nur durch körperliches Training erreichen lässt, wird dem Kurgast ohne Anstrengung zuteil – die bessere Sauerstoffversorgung der Organe.

Das beste an diesem Höhenanpassungseffekt ist jedoch, dass er auch nach der Kur einige Monate lang anhält.

Funktioniert die Schnittstelle zwischen Nerven- und Muskelzelle, kommt es zu Muskelkontraktion.

Quergestreifter Muskel. Wie ein Schlauch wird ein gesunder Muskel von seiner Umscheidung umschlossen.

Foto copyright Gasteiner Museum

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