1951 löste die Wissenschaft das Rätsel, wie es möglich sein konnte, dass viele der golsuchenden Bergleute so völlig überraschend ihr Rheuma verloren hatten. Drei Heilfaktoren treffen im Stollen des Radhausberges zusammen: Der Radongehalt von etwa 4,5 nCi/l Stollenluft, die Lufttemperatur von 38 bis 41,5° und die relative Luftfeuchtigkeit von 70 bis 90 Prozent. Diese weltweit einzigartige Kombination verschafft nachgewiesenermaßen Heilung: Bei 70 Prozent der Patienten führt die Kur im Heilstollen zu deutlichen Erfolgen. 76 Prozent der Kurgäste gaben in einer Befragung außerdem an, bei ihnen hätte der Stollen um ein Vielfaches besser gewirkt als andere vorher durchgeführte Kuren.
Die völlig natürliche und außerdem sehr schonende Therapie – sie verläuft zudem selbstverständlich unter permanenter medizinischer Überwachung – hat sich vor allem bei folgenden Leiden als äußerst heilbringen bewährt: Asthma Bronchiale, chronische Nasennebenhöhlen-Entzündungen, Unfallfolgen und Sportverletzungen, rheumatische Erkrankungen.
Morbus Bechterew, chronische Polyarthritis, Arthrosen, Schmerzen durch degenerative Wirbelsäulenerkrankungen, arterielle Durchblutungsstörungen, verzögerter Heilungsprozess nach Weichteil- oder Knochenverletzung, hormonelle oder vegetative Störungen sowie Erkrankungen des Nervensystems.
Wieviele Einfahrten in den Heilstollen nötig sind, hängt von der jeweiligen Krankheit und ihrem Stadium ab. Haus- und Kurärzte informieren hier gerne.
So, jetzt ist es aber an der Zeit, ein paar grundsätzliche Worte zum Thema „Raioaktivität“ zu sagen. Mit dem radioaktiven Edelgas Radon verhält es sich wie mit allen anderen Heilmitteln: Auf die Dosierung kommt es an. Während eine überdurchschnittlich hohe Strahlenbelastung sehr wohl zu gesundheitlichen Schäden führen kann, hat die niedrige Dosis, wie man sie im Heilstollen findet, den gegenteiligen Effekt, sie heilt. Eine gesundheitliche Gefährdung ist darum völlig auszuschließen. Das „Reparatursystem“ der Zelle wird durch den niedrig dosierten Reiz immer wieder trianiert. Chromosomenschäden werden vermindert, die Abwehrkräfte erhöht.
Geologie und Topographie des Gasteiner Heilstollens Korbetrieb von Mitte Jänner bis Ende Oktober
Fünf Stationen mit 1 + 1a ca. 38°C, 2 ca. 40,5°C, 3 ca. 41°, 4 ca. 41,5°C
Eigentlich war es der „Lockruf des Goldes“ gewesen, der die Gasteiner vor rund 50 Jahren dazu trieb, sich den Radhausberg einmal von innen anzusehen. Man stieß zwar beim Bau des Stollens nicht auf das teure Metall, förderte dafür aber etwas weit Kostbareres zutage: Heilkraft.
Foto copy right: Gasteiner Heilstollen